Die Stadt ohne Juden (live vertont!)

FilmplakatRegie:Hans Karl Breslauer
Darsteller:Johannes Riemann, Eugen Neufeld, Hans Moser
Produktion:Österreich 1924
Länge:91 min
Sprachversion:stumm (deutsche Zwischentitel)
FSK:0

Stummfilmvorführung mit Live-Vertonung von Richard Siedhoff. Eintritt frei!

»Die Stadt ohne Juden« betitelte Hugo Bettauer 1922 seinen Roman, der die damals noch utopische Vorstellung einer Vertreibung der Juden aus Wien beschrieb. Nur zwei Jahre später kam die Verfilmung in die Kinos. Im Film wurde der brisante Stoff abgeschwächt, konkrete realpolitische Bezüge vermieden: In der sagenhaften Republik Utopia, Adresse: Ballhausplatz in Wien, herrscht Unruhe. Die Arbeiter gehen auf die Straße, das Geld ist nichts mehr wert, Spekulanten befeuern mit ihrer Habsucht die Inflation. In den Wirtshäusern kennen die Menschen schon die Lösung: Hinaus mit den Juden.

Die überspitzte politische Botschaft wurde verstanden. 14 Jahre nach der Filmpremiere wurde DIE STADT OHNE JUDEN von der grausigen Wirklichkeit eingeholt. Der Film gilt heute weltweit als erstes explizites filmkünstlerisches Statement gegen den Antisemitismus. Mit der Wiederentdeckung von verschwundenen Teilen des Films in Frankreich wurde die Basis für eine umfassende Rekonstruktion und Restaurierung von DIE STADT OHNE JUDEN gelegt. (Quelle: absolut MEDIEN)

Teil der Filmreihe "Symptom Stigmata", in Kooperation mit dem Objektiv e.V. und gefördert durch den Studierendenrat der TU Dresden.